INTERVIEW: DAS KÖLNER DNB-LABEL BASSWERK VERÖFFENTLICHT „25 YEARS BASSWERK SESSIONS“

CK-DnB-Basswerk Interview
Junglists und Freunde der elektronischen Tanzmusik aufgepasst: Dieses Jahr feiert das Kölner Drum&Bass-Label „Basswerk“ 25jähriges Jubiläum und veröffentlichte Anfang des Monats passend dazu das Album „25 YEARS BASSWERK SESSIONS“
Im Interview spreche ich mit Heiner Kruse aka TGM (The Green Man), dem Labelchef und Produzenten des Albums…
The Green Man [Basswerk]

Hallo Heiner, es freut mich sehr, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Wie würdest du das Album „25 YEARS BASSWERK SESSIONS“ mit deinen eigenen Worten beschreiben?

Es drückt eine Energie aus, die gerade in der Luft ist. Es lässt den Jungle Spirit aufleben, aber klingt auch nach 2023. Ich hab noch nie so viele so gute und unterschiedliche Vocal Tracks auf einem Album gehabt. 

Bereits der erste Track des Albums “On the Dancefloor” hat eine ganz besondere Bedeutung – jetzt, wo die Tanzflächen weltweit wieder voll sind, drückt sich der Sound in einer Euphorie a la Basswerk in gänzlicher DnB-Manier aus. Bei diesem Track fusioniert westliche Disco-Kultur mit einem afrikanischen Trommelritual in der Mitte und der soulful Vocal-Performance der österreichischen Soul-Sängerin Laura. 

In der aktuellen Pressemitteilung heißt es „Das Album ist eine abwechslungsreiche musikalische „Weltreise“ mit Artists aus zahlreichen Ländern, bei der Kulturen und Stile wie Reggae, Pop, RnB, EDM, Electronica, Footwork, 90s, Hip Hop, Bossa Nova, Jazz und Rave zusammenkommen“. Was war die Intention für diese Zusammenstellung?

Ich will immer gerne Sachen aus unterschiedlichen Welten zusammenbringen, so auch diesmal. Es muss sich aber eine Gelegenheit ergeben, aus der dann die Idee entstehen kann. Wie das Breakbeat Bossa Stück z.B. Brücken schlagen zwischen Sounds für jung und alt, für LoFi Kids, 60s Fans und für Junglists. Ein bisschen Jazz habe ich auch gern immer dabei, David Boomah hat da für mich Potenzial dafür. Das und wie Philo Footwork macht, gefällt mir. Aber auch Jaycuts oder Jonathans moderner Pop-Komponente bin ich zugetan, dem Reggae sowieso.

Die Auswahl der Artists, die auf diesem Album vertreten sind, ist ebenfalls sehr vielseitig – von Newcomern wie Freee Will oder Philo bis zu DnB-Legenden wie DJ Freeze und Digital. Wie hast du die Auswahl der Artists für das Album „25 YEARS BASSWERK SESSIONS“ getroffen?

Ich habe viele alte Basswerk Mitstreiter aber auch Gourski und Philo aus der neueren Generation gefragt, ob sie mitmachen wollen. Auch hier möchte ich gern eine Brücke schlagen zwischen den Generationen – und natürlich zwischen Welten und Kulturen. Vor allem aber muss so etwas wie eine gemeinsame Wellenlänge, gegenseitiger Respekt und Interesse an der Musik des Anderen dabei sein.

Der 11. Track „Word, Sound, Power“ auf dem Album „25 YEARS BASSWERK SESSIONS“ ist ebenfalls ein ganz besonderer Track auf diesem Jubiläums-Album. Die Vocals stammen von Peter Bouncer, der sein herausragendes Talent als Sänger auch schon in früheren Releases bewiesen hat. So z.B. als er zusammen mit Congo Natty an „Junglist“ (feat. Peter Bouncer) arbeitete und indem er mit Shut Up & Dance auf Platz 2 der britischen Charts einstieg. Die jahrelange Zusammenarbeit von The Green Man mit Peter Bouncer ist Anlass genug, um aus diesem Track gleich drei Versionen als special Single-Release zu veröffentlichen.

Wie würdest du die Entwicklung von DnB in den letzten 25 Jahren beschreiben? Siehst du Unterschiede zwischen Deutschland, UK und anderen Ländern?

Es ist ein Format geworden, es ist nicht mehr neu, aber ich versuche, den Spirit der ersten Jahre aufleben zu lassen, wo man einfach begeistert war von ständig neuen Ideen. Wo das dann reinpasst, kann ich nicht beeinflussen.

Sicher bin ich da kopfmässig eher bei den Engländern, wo dieser Spirit entstanden ist. Aber ich sehe es mittlerweile als weltweite Bewegung. In Deutschland ist die Lobby für die Musik kleiner als anderswo, aber ich mache halt einfach den Sound, den ich meine machen zu müssen.

Was steht für Basswerk dieses Jahr denn noch so an? Was sind Eure Pläne?

Es gibt schon wieder einige interessante neue Kollaps. Ich habe in letzter Zeit auch einiges an Ambient, Dub und LoFi Zeug und einen Live-Act mit Hilfe modularer Hardware gemacht, daran möchte ich anknüpfen. Außerdem stehen noch einige Remixe an und am 31.10. wird es wieder eine Halloween-Party mit Pathfinder im Gebäude9 geben.

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Tracklisting CD-Album:

1. TGM & Laura – On the Dancefloor (Short Version)

2. TGM, Navigator & Maria Kublashvili – Power to the Nurse

3. Freee Will & TGM – Licht

4. Jaycut, TGM & Vavunettha – Deep In My Heart (Full Version)

5. Digital, TGM & Daddy Freddy –  Freedom (Album Version)

6. TGM & Kingz – Buck Out

7. TGM, Ras Abraham & DJ Freeze – Haffi Do It (Full Version)

8. TGM – Breakbeat Bossa

9. Jonathan & TGM – I Want You (Single Version)

10. Gourski & TGM – High Voltage

11. TGM & Peter Bouncer – Word, Sound Power (2023 Rmx Edit)

12. TGM – Inner Pressure

13. TGM – Tsuyoiga Reigi Tadashī

14. Thorsten Quaeschning & TGM – No Need for Consensus

15. Mad Vibes & TGM – Temple

16. Aqua Sky & TGM – Talk to Me

17. Philo & TGM – Go with the Flow

18. James Hardway, TGM & Vavunettha – Meet Me in the Jungle

19. TGM & Skarra Mucci – Windows to the World (Edit)

20. TGM & Peter Bouncer – Word, Sound, Power (Acoustic Version)

21. TGM & David Boomah – Jungle Music

FEATURED ARTISTS: Aquasky, David Boomah, Peter Bouncer, Daddy Freddy,  Digital,  DJ Freeze,  Freee Will,  Gourski,  James Hardway,  Jaycut,  Jonathan Baker,  Kingz,  Mad Vibes,  Maria Kublashvili,  Laura,  Navigator, Philo, Thorsten Quaeschning (Tangerine Dream), Ras Abraham, Skarra Mucci,  Vavunettha

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