Lars Eidinger ist seit 10 Jahren ein – mittlerweile international – gefeierter Schauspieler und erlangte damals mit der Shakespeare-Inszenierung „Hamlet“ des großen Thomas Ostermaier an der Schaubühne Berlin seinen Durchbruch. Lars Eidinger spielt aber nicht nur Theater, sondern ist auch schon in zahlreichen Filmproduktionen und aktuell beispielsweise in der Sky-Serie „Babylon Berlin“ oder im umstrittenen russischen Kino-Film „Mathilde“ zu sehen. Lars Eidinger kann aber auch noch mehr als das, er kann auch Musik. !K7 Records bringt nun eine Neuauflage seines Klangwerks >>I’ll Break Ya Legg<< aus dem Jahre 1998 raus, und das mit zusätzlich fünf bisher unveröffentlichten Tracks.
Nach einem beeindruckenden Opening des Albums erkennt man sehr schnell Eidingers Hang zur szenischen Inszenierung und begibt sich mit ihm auf die Reise in das Jahr 1998. Die 11 Tracks des Albums waren damals eine richtige Home-Production, aufgenommen auf einer 4MB Soundkarte im Keller seines Elternhauses in Berlin-Tempelhof. Diese Tracks sind auch immer noch original und nicht weiter bearbeitet, da Eidinger bei Anfrage von !K7 Records für eine Neuauflage nicht mehr im Besitz der einzelnen Soundspuren war, sondern lediglich noch die Kopien der gebastelten Tracks besaß. Das Ganze ist zudem zu 100 Prozent sample-basiert und da er zu der Zeit nur begrenzte Speicherkapazitäten hatte, konnte er daher nur die Drum-Sounds in Stereo sampeln, während alle anderen Samples größtenteils in Mono verwendet wurden. Dies verleiht dem Ganzen einen ganz eigenen leicht rauhen Charakter, der im Zusammenspiel mit den experimentellen TripHop-Sounds wiederum perfekt harmoniert. Auch die bisher unveröfftentlichten Tracks, die es damals nicht auf die Platte geschafft haben, passen sich dem ursprünglichen 10“ Release fließend an und erweitern dies um ein paar mehr bpm und weitere hörenswerte Tracks auf diesem Album.
Eidinger baut in seinen Tracks stets eine Spannung auf, die einer Storyline folgen und damit gelingt ihm auch immer wieder ein dramatisches Soundkonstrukt von experimentell bis skuril, was teilweise auch ein bisschen an DJ Shadow erinnert. Im Fazit hat er mit dieser Neuauflage bewiesen, dass Musik zumindest eine weitere Passion in seinem bisher erfolgreichen Werdegang ist.
ARTIST: Lars Eidinger
TITEL: „Break Ya Legg“
VÖ: 10.11.2017
LABEL: !K7 Records
TRACKLIST (*=unreleased) :
• There Sense Thus Weak
• Laughing Potatoes In A Microwave
• Ludicous Figure
• Empty Teardrop
• Hard Spoiled 96
• Dynamite Colabear
• Where Has My Love Gone*
• Park Without A Fade Out*
• Sorehead In Amble Mood*
• Looking Birds Holes In The Ass*
• Sad Organ*
„I’ll Break Ya Legg“ on beatport…
Fotograf: Jürgen Teller