CHAOSTALK

TRAUMA: Ich werde morgens um 6 Uhr von meiner Tochter geweckt und dann beginnt der Tag mit einem Frühstück. Kurz darauf ein zweistündiger Spaziergang mit der Tochter und anschließend macht sie einen Mittagsschlaf. In dieser Zeit entspanne ich mal oder koche Mittagessen. Anschließend gehe ich wieder mit der Kleinen raus und zum Abend hin, wenn sie im Bett liegt und schläft, schaue ich TV oder sitze auf dem Balkon und sehe mir den Sonnenuntergang an. Kurz: Ich bin viel in der Natur. Es gibt aber auch Tage, die ich mit Homeoffice verbringe.
TRAUMA: Wenn man mal all die Verschwörungstheorien beiseitelässt, denke ich doch, dass die Politik momentan einen ziemlich guten Job macht. Zumindest nehme ich wahr, dass wir in Deutschland (gesundheitlich) gut aufgehoben sind. Zukünftig könnte ich mir mehr Transparenz und Zusammenhalt von den Politiker*innen wünschen – denn momentan sieht man ja, dass das klappen kann.
TRAUMA: Ich denke, und das hört man ja auch von vielen Seiten, dass die Solidarität der Einzelnen gewachsen ist und ich hoffe, dass das in einem gewissen Maß auch beibehalten wird.
TRAUMA: Die momentane Lage „verhilft“ Newcomern zu mehr Aufmerksamkeit, da nun viele zu Hause sind und die Streamingportale checken oder YouTube. Somit könnten neue Künstler*innen eher entdeckt werden. Andersherum ist es für die bisherigen “großen” Künstler*innen ja eher negativ, da sie keine Konzerte und Festivals spielen können, und ein großes Budget bei deren Einnahmen fehlt. Also könnten neue Künstler*innen eher von der momentanen Krise profitieren. Aber ob es insgesamt einen nachhaltigen Effekt auf die Musikbranche haben wird, kann ich mir nicht vorstellen. Das meiste läuft ja eh schon über Streamingdienste – und nicht CDs. Und Musik kann jeder auch zu Hause oder im Studio machen und sie von zu Hause aus veröffentlichen.
TRAUMA: Ich plane ein weiteres Album und zwei weitere Projekte, die noch nicht ganz spruchreif sind.
TRAUMA: Boah, schon über 15 Jahre später!? Das ist eine gute Frage. Ich muss tatsächlich schon bei meinen Grundschülern ansetzen. Die sind zwischen neun und elf Jahre alt, und geben teilweise „Rapper“ als Berufswunsch an. Ich weise sie dann daraufhin, dass es nicht so einfach ist, wie sie evtl. glauben – nehme ihnen aber nicht die Hoffnung, das zu werden was sie möchten. Würden Ältere mich fragen, hätte ich wahrscheinlich gar keinen konkreten Rat mehr – all diejenigen, die Rapper werden wollen, zeigen es ja im Internet. Es gibt genug freie Zugänge. Ein Tipp wäre vielleicht, dass sie länger an Lyrics oder Songs feilen, statt alles was man schreibt, sofort unausgegoren rauszuhauen. Denn vieles klingt einfach unausgereift oder nach etwas, was es schon zuhauf gibt. Schlussendlich sollte jede*r Musik der Leidenschaft wegen machen. Ob das dann den gewünschten Anklang findet, liegt nicht mehr in den eigenen Händen. So jetzt z.B. auch Germany (von ehemals Italo Reno und Germany). Der hat einfach eine Platte mit den Hitnapperz (Produzenten aus Minden) gemacht, weil er wieder die Liebe zum Rappen gefunden hat. Er hat nicht einen Beweggrund, der mit Geld zusammenhängt. Wie die Platte dann ankommt, ist doch fast egal – er kann nicht enttäuscht werden. Denn er schenkt den Menschen einfach das, was er für sich produziert hat – er teilt sein Werk ohne weitere Erwartungen.
TRAUMA: Meine aktuellen Lieblingsplatten sind “A written testimony” von Jay Electronica, “It rains Love” von Lee Fields & The Expressions und “Der innere Kreis” von Germany.
Mein aktuelles Lieblingsbuch ist “Buntschatten und Fledermäuse – Mein Leben in einer anderen Welt” von Axel Brauns.
Versuche immer das Beste aus Allem zu machen – dann kannst du dir Nichts vorwerfen und bist meistens mit deinen Handlungen zufrieden. So kann innere Ruhe entstehen…
Fotos by: Artur Wiens